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  • AutorenbildOne Planet Lab

Tauschen statt neu kaufen im Walk-in Closet Schweiz

Ein Kleiderschrank, der die Herzen höherschlagen lässt


Wer seid ihr?

Der Verein Walk-in Closet Schweiz wurde im Jahr 2012 gegründet. Das Projekt entstand aber eigentlich schon ein Jahr zuvor, als seine Gründerin, Jennifer Perez, das Image von Secondhandkleidern mittels eines Jugendprojekts aufpeppen wollte. Ein erster Kleidertausch-Event kam mit 300 Besucherinnen und Besuchern sehr gut an und Jennifer sah das Potential einer Kleidertauschbörse. So kam ihr die Idee, es in grösserem Rahmen auf verschiedene Städte auszuweiten.

Mittlerweile sind wir 20 aktive Freiwillige und ein Vorstand, bestehend aus einer bunten Mischung verschiedener Organisationen (Public Eye, Zero Waste etc.). Das ist super, weil so unterschiedliches Wissen zusammenkommt.

Was macht ihr?

Wir veranstalten in verschiedenen Schweizer Städten Kleidertausch-Events. Dabei kann jeder bis zu zehn Kleidungsstücke und Accessoires abgeben und am Kleidertausch-Event wiederum die gleiche Anzahl mit nach Hause nehmen. Walk-in Closet Schweiz heisst ja auf Deutsch so viel wie «Begehbarer Schrank». Wir sind deshalb auf den Namen gekommen, weil die Räumlichkeiten bei den Events aussehen wie ein begehbarer Kleiderschrank. Einer, den man ohne schlechtes Gewissen geniessen darf.

Was möchtet ihr mit eurem Konzept erreichen?

Unser Ziel ist es, die Auseinandersetzung mit den Themen Mode und Konsum und deren Auswirkungen auf die Umwelt anzuregen. Wir wollen Sensibilisierungsarbeit für dieses Thema leisten, Wissen weitergegeben und eine Alternative zum herkömmlichen Kleiderkonsum bieten. Dabei wollen wir nicht moralisch sein, sondern Alternativen aufzeigen und den Menschen bewusst machen, dass man Konsum nicht komplett streichen muss, um nachhaltig zu leben. Zudem fördern wir Freiwilligenarbeit – ganz egal ob sich jemand einfach einen Nachmittag engagieren möchte oder gerne eine grössere Rolle übernehmen will. Unsere Zukunftsvision ist, dass der Ressourcenverbrauch für den Kleiderkonsum sinkt und dass die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie sicher und fair werden.

Was war das Lustigste, das euch während dem Aufbau eures Konzeptes bzw. während eines Arbeitstags passiert ist?

Was immer wieder für ein Schmunzeln sorgt, sind die Kleider, die zum Tauschen abgegeben werden. Da nimmt es einen dann schon mal Wunder, was die Geschichte hinter einem Kleidungsstück ist und weswegen die Person genau dieses Kleidungsstück im Kleiderschrank hatte. Vor allem, wenn dann genau dieses Textil als erstes einen Abnehmer findet. Geschmäcker sind zum Glück ja sehr verschieden.

Was möchtet ihr anderen mitgeben, die mit einer eigenen Initiative oder einem eigenen Start-up loslegen wollen?

Bringt genug Zeit, Ausdauer und Durchhaltevermögen mit, um etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Denn auch wenn man gerne möchte: Man oder frau kann nicht alles von Anfang an machen. Wichtig ist auch, sich gleich zu Beginn Gedanken zur Organisationsform zu machen. Passt eine GmbH, eine Non-Profit-Organisation oder eine mit Gewinnabsichten besser zum Projekt? Arbeitet man nur mit Freiwilligen zusammen oder ist das Ziel, bezahlte Stellen zu schaffen? Ganz wesentlich sind auch Menschen, die einem beratend und unterstützend zur Seite stehen.

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