Ein motiviertes Team von jungen Menschen mit dem Willen, die Welt zu verändern – das steckt hinter dieser nationalen Volksinitiative. Die Eidgenössische Volksinitiative «Für eine verantwortungsvolle Wirtschaft innerhalb der planetaren Grenzen (Umweltverantwortungsinitiative)» fordert Umweltverantwortung, und zwar jetzt! Mit dem Projekt fordern junggrüne Mitglieder mit einer breiten Allianz aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik das, was nötig ist - und eigentlich selbstverständlich sein sollte: Die Schweiz soll innerhalb von zehn Jahren die Belastungsgrenzen der Erde nicht mehr überschreiten.
Wir haben mit Carlo Schmid von der Umweltverantwortunginitiative gesprochen.
Wer steht hinter dem Projekt?
Carlo: «Hinter der Umweltverantwortungsinitiative steckt ein motiviertes Team von jungen Menschen. Unterstützt werden wir von unserer aktivistischen Basis mit 4’000 junggrünen Mitgliedern, die bereit sind, alles zu geben. Wir sind bereits jetzt daran, eine breite Allianz aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik aufzubauen, die unsere Initiative trägt. Unser Projekt entstand in engem Austausch mit dutzenden Expert*innen, die unsere Initiative in einem Wissenschaftskomitee aktiv unterstützen. Als bewegungsnahe Jungpartei stehen wir zudem im engen Austausch mit dem Klimastreik.»
Was macht ihr genau?
Carlo: «Unser Projekt ist eine nationale Volksinitiative. Die Schweiz soll so produzieren und importieren, dass nur so viele Ressourcen verbraucht und Schadstoffe freigesetzt werden, wie unsere Umwelt verkraftet. Dabei orientiert sich die Initiative am Konzept der planetaren Grenzen. Dieses definiert für verschiedene Bereiche, wie z.B. die Klimaerhitzung, die Biodiversität und den Wasserverbrauch, wie viel Umweltbelastung die Erde aufnehmen kann, bevor Ökosysteme kippen. Das konkrete Ziel der Initiative ist, dass die Schweiz ihre Umweltbelastung innerhalb von zehn Jahren nach Annahme der Initiative so reduziert, dass wir die planetaren Grenzen einhalten. Die Umsetzung dieser Ziele muss sozialverträglich geschehen.»
Wie seid ihr auf die Idee gekommen die Umweltverantwortungsinitiative zu lancieren?
Carol: «Umweltkrisen wie das Artensterben und die Klimakrise gefährden ernsthaft das Überleben der Menschheit. Die Politik ist bislang völlig unfähig, auf diese Krisen zu reagieren. Genau darum haben wir diesen Sommer die Umweltverantwortungsinitaitive lanciert. Wir fordern das, was nötig ist - und eigentlich selbstverständlich sein sollte: Die Schweiz soll innerhalb von zehn Jahren die Belastungsgrenzen der Erde nicht mehr überschreiten.»
Was möchtet ihr mit der Initiative erreichen?
Carlo: «Mit unserer Initiative möchten wir eine Diskussion darüber ermöglichen, dass es einen tiefgreifenden Wandel braucht, um die Umweltkrisen aufzuhalten. Es reicht nicht, im Laden auf das Plastisäcklein für das Gemüse zu verzichten, sondern wir müssen grundsätzlich ändern wie wir wohnen, arbeiten, konsumieren und produzieren. Wenn die Initiative angenommen wird, wird dieser schon lange notwendige Wandel endlich angestossen.»
Wie definiert ihr Erfolg für euch?
Carlo: «In der jetzigen Phase brauchen wir erst einmal 100'000 Unterschriften, damit das Anliegen zur Abstimmung kommt. Je rascher wir diese Unterschriften beisammenhaben und je mehr Menschen unterschreiben, desto klarer ist das Zeichen, das wir an Bundesrat und Parlament senden: Die Menschen wünschen sich einen raschen Wandel, hin zu einer ökologischen und solidarischen Zukunft, ein weiter so wie bisher ist keine Option.»
Welche Pläne und Visionen bestehen?
Carlo: «Bis im November wollen wir die notwendigen Unterschriften sammeln. Anschliessend geht es bereits um die Planung der Abstimmungsphase. Unsere grosse Stärke ist klar: Engagierte Menschen. Das wollen wir in der Abstimmungskampagne gezielt nutzen, um der riesigen Gegenkampagne, die uns entgegenschlagen wird zu trotzen. Wir möchten Aktivismus und institutionelle Politik verknüpfen und neue Massstäbe für eine breite Basismobilisierung in der ganzen Schweiz setzen.»
Was war das Lustigste was euch während dem Aufbau eures Konzeptes bzw. Eines Arbeitstages passierts ist?
Carlo: «Da wir alle zum ersten Mal eine Initiative ganz alleine auf die Beine stellen, finden wir uns oft in lustigen Situationen wieder: Ob wir mit dem Coop-Einkaufswagen Unterschriften ins Bundeshaus karren, 2000 Unterschriftenbogen falschherum falten oder unsere Glassanduhr bereits bei der Lancierungsaktion zerbrechen. Dazulernen und darüber Lachen gehört zu unserem Alltag.»
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