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VaLoo: Das Potential in Wasser- und Nährstoffkreisläufen

  • Autorenbild: One Planet Lab
    One Planet Lab
  • vor 3 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit

«Create VaLue from what ends up in the Loo», lautet unser Motto. VaLoo ebnet den Weg der Wasser- und Nährstoff-Kreislaufwirtschaft. Ermöglicht durch den Migros-Pionierfonds, fördern wir als VaLoo einen neuen Umgang mit Abwasser – für eine kreislauffähige und ressourcenorientierte Sanitärversorgung in der Schweiz. Dazu bringen wir Akteur:innen aus verschiedenen Branchen an einen Tisch, um uns gemeinsam für die Wasser- und Nährstoffkreisläufen von morgen einzusetzen.


VaLoo

Der Verein, 2021 gegründet, zählt inzwischen über 120 Mitglieder und Partnerorganisationen aus den Bereichen Wissenschaft, innovativen Unternehmen, NGOs, Wohnbaugenossenschaften oder Architektur. Freiwillige bringen ihre Expertise in Arbeitsgruppen ein und unterstützen bei der Strategie. Die Geschäftsstelle – derzeit besetzt durch Louise Carpentier und Salomé Brozman – hält alles zusammen. Louise Carpentier beantwortet die Fragen.  


Wie seid ihr entstanden? Und wie habt ihr euch seither entwickelt?


Der Startschuss für VaLoo fiel mitten in der Pandemie: ein Benefit Dinner zum World Toilet Day wurde abgesagt und in ein Online-Workshop umgewandelt. Hier wurden Hindernisse für geschlossene Wasser- und Nährstoffkreisläufe identifiziert und das Bedürfnis für eine gemeinsame Bewegung geteilt. So entstand VaLoo mit der Vision, ressourcenorientierte Sanitärsysteme als ein integraler Bestandteil der Kreislaufwirtschaft in der Schweiz zu etablieren. Kurz gesagt: Kot, Urin und Abwasser sind Wertstoffe und kein Abfall.


Beispiele unserer Aktivitäten: unsere Impact-Projekte, mit denen wir die Entwicklung passender Regularien vorantreiben; der internationale Netzwerk Kongress, mit dem wir den Wissensaustausch anfeuern und die Wanderausstellung, die Lösungen wie Urindünger oder Komposttoiletten und Wasserrecyling für ein breites Publikum ins «Flushlight» rückt.



Was sind die grössten Herausforderungen, die sich euch gestellt haben? Und wie seid ihr damit umgegangen?


Auf regulatorischer Ebene fehlen uns oft die nötigen Begriffe. Zudem sind die Zuständigkeiten für den Vollzug teilweise unklar oder es fehlt noch der politische Auftrag.  Glücklicherweise ist der Spielraum für innovative Pilotprojekte vorhanden und ermöglicht, neue und skalierbare Lösungen zu entwickeln.


Bei VaLoo treffen hochmotivierte und begeisterte Menschen aufeinander, die ihre eigene Arbeitskultur und Vorstellungen mitbringen. Es brauchte zwei Anläufe, um die Organisationsentwicklung mit externer Unterstützung zu begleiten. Wenn bezahlte und freiwillige Arbeit Hand in Hand gehen, sollte der Aufbau einer Organisation von Beginn an integriert werden.


Was sind eure drei wichtigsten Learnings, die auch für andere Projekte spannend sein könnten?


Wir dachten, um legitim zu sein, müssten wir zunächst einen Überblick der bestehenden regulatorischen Lage schaffen und daraus den Handlungsspielraum ableiten. Doch dann kamen immer wieder once in a decade Möglichkeiten, wie die Revision des Umweltschutzgesetzes. “Reagieren geht über studieren” war das Learning daraus. Dafür konnten wir auf die Expertise aus unserer Bewegung zurückgreifen.


Wir haben auch gelernt, dass wir nicht alle auf Anhieb vom Potenzial überzeugen müssen. Wir können da ansetzen, wo der Wandel bereits begonnen hat.  Es ist motivierend zu sehen, wie viele Puzzlestücke in diesem Moment zusammenkommen.

Für einen Paradigmenwechsel braucht es jedoch Ausdauer. So wurde auch das jetzige Kanalisationssystem nicht von heute auf morgen erbaut, und seine Weiterentwicklung ebenfalls nicht. Wir kommen nur weiter, wenn wir ganz klar unterstreichen, dass wir das jetzige System in keiner Weise ersetzen wollen. Wir sehen die Notwendigkeit einer zukunftsfähigen Ergänzung, die die nicht nachhaltige Düngemittelproduktion und Wasserverschmutzung reduziert und uns vor städtischen Hitzeinseln und Wasserknappheit schützt.



Was steht in der Zukunft an? Wo soll sich das Projekt hin entwickeln?


Kürzlich haben wir den Abschluss unseres ersten VaLoo-Impact-Projekts zur Kompostierung menschlicher Ausscheidungen veröffentlicht. Es laufen zwei weitere Projekte zur Wiederverwendung von gereinigtem Abwasser. Diese Projekte haben sich als methodische Basis für VaLoo erwiesen und werden von uns weiterentwickelt. In Zusammenarbeit mit Praxis, Wissenschaft und den zuständigen Behörden wollen wir die Hürden für die Skalierung von Wasser- und Nährstoffkreisläufen angehen.


Wo finden wir mehr Infos zu euch und erfahren, was bei euch ansteht?



Auf der VaLoo-Website findet ihr Hintergrundinformationen zum Thema und bereits realisierte Anwendungen kann man auf der Projektkarte entdecken.

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