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Stell dir vor ... Wie könnte ein gutes Leben innerhalb einer One-Planet-Gesellschaft aussehen?

  • Autorenbild: One Planet Lab
    One Planet Lab
  • 16. Sept.
  • 7 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 2 Tagen

Man vergisst leicht, dass ein gutes Leben innerhalb der planetaren Grenzen an manchen Orten oder in bestimmten Bereichen längst möglich ist – manchmal im Kleinen, gelegentlich aber auch durch umfassendere, ganzheitliche Ansätze. An vielen Orten arbeiten Menschen daran, solche Visionen Wirklichkeit werden zu lassen. Diese Projekte verdienen Aufmerksamkeit, Unterstützung und Nachahmung. Hier findest du eine kleine Auswahl inspirierender Beispiele aus der Schweiz und Europa.

Kennst du weitere? Teile sie mit uns! #Imaginethefuture 




Das Video wurde im Rahmen des One Planet Advocates Wochenende zusammen mit Nous Prod gedreht. Im Video erscheinen engagierte Menschen wie (in der Reihenfolge) Magdalena Erni, Vinz Kante, Nora Wilhelm, Samuel Eberenz, Mateo Bales, Loukina Tille, Leonardo Conte, Magdalena Auer, Nicolas Pierret, Richard Roy. 


Wie wäre es, wenn alle Menschen Zugang zu lokalen, biologischen und hochwertigen Lebensmitteln hätten?


©Klub Galopp
©Klub Galopp

Hier einige inspirierende Beispiele, die heute schon umgesetzt werden: 


  • Solawi Zürich: Als Gemeinschaft die Ernte, die Arbeit und die Kosten für den Anbau der Lebensmittel zu teilen – das ist eine Solawi. In Zürich gibt es ein Solawi-Netzwerk. eine Übersicht über die verschiedenen Solawi-Höfe in Zürich und Umgebung, bei denen im Rahmen der Solidarischen Landwirtschaft den direkten Bezug zur Herkunft von Lebensmitteln gepflegt werden kann. 


  • Calim - La Caisse d’Alimentation de Genève: Seit Februar 2024 arbeiten zwei Bürger:innenkomitees an der Einführung der Genfer Ernährungskasse: der Calim. Das Ziel: allen Zugang zu gesunder Nahrung ermöglichen, gerechte Preise für Landwirt:innen zahlen und gemeinsam Entscheidungen treffen.

    Dieses Projekt ist Teil der Bewegung für eine soziale Ernährungssicherheit (FR: sécurité sociale de l’alimentation), in deren Rahmen in vielen französischen Gemeinden Pilotprojekte entstehen.




Wie wäre es, wenn Menschen Lebensmittel mit dem guten Gewissen konsumieren könnten, dass alle Beteiligten entlang der Lieferkette fair behandelt wurden?



©Crowd Container 
©Crowd Container 

Hier ein paar inspirierende Beispiele, die es heute bereits gibt: 


  • Crowd Container: Das Projekt ermöglicht biologisch produzierte, hochwertige Lebensmittel direkt von ausgewählten Höfen zu bestellen. Alle Produkte stammen aus vielfältiger Landwirtschaft und gesunden Böden. Crowdcontainer bieten volle Transparenz über den Preis, die die Hersteller erhalten - und ermöglichen es, abseits industrieller Massenproduktion, einen Zugang zu Lebensmitteln aus pestizidfreier Landwirtschaft.


  • Lokal+Fair: Es ist ein Projekt von Faire Märkte Schweiz mit dem Ziel, lokale Landwirtschafts- und Gewerbebetriebe fair zu entschädigen und den Verkauf nachhaltiger, regionaler Produkte zu fördern, direkt von den Produzierenden zu den Konsumierenden. Im Zentrum stehen lokale Netzwerke, die faire Handelsbeziehungen schaffen und kurze Lieferwege ermöglichen. So bleibt mehr vom Konsumentenfranken bei lokalen Produzierenden und Gewerbe, direkt und fair.

Entdecke weitere spannende Initiative und Beispiele: 



Wie wäre es, wenn Menschen Alltagsgegenstände im Quartier ganz unkompliziert ausleihen könnten – statt sie zuhause anzuhäufen?



©Sharely 
©Sharely 

Hier ein paar inspirierende Beispiele, die es heute bereits gibt: 


  • Sharely: Es ist mit aktuell 65'000 Nutzer:innen die grösste Sharing Plattform der Schweiz. Bei der Sharing Economy leiht man sich etwas für den kurzfristigen Gebrauch, statt sich gleich etwas Neues anzuschaffen. Die Vision der Betreiber sieht eine Welt vor, in der man kaum mehr etwas besitzt. Im Idealfall kann man sich fast alles im Umkreis von wenigen Hundert Metern leihen.


  • La Manivelle: Brauchen wir wirklich alles, was wir kaufen? Mit dieser Überlegung wurde La Manivelle im Jahr 2018 gegründet. Heute ist sie die grösste Bibliothek der Dinge in der Westschweiz.




Wie wäre es, wenn Kinder – und alle Menschen – nicht länger durch Plastik und schädliche Chemikalien gefährdet wären, sondern in einer gesunden, sauberen Umwelt aufwachsen und leben könnten?



©Daria Trofimova
©Daria Trofimova

Hier ein paar inspirierende Beispiele, die es heute bereits gibt: 


  • Gesetz zum Verbot von PFAS: Frankreich hat im Februar 2025 endgültig ein Gesetz verabschiedet, das darauf abzielt, die sogenannten „ewigen Schadstoffe“ – per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) – schrittweise zu verbieten. Ab dem 1. Januar 2026 ist die Herstellung und der Verkauf von Kosmetika, Skiwachsen, Kleidung und Schuhen, die PFAS enthalten, untersagt. Ab 2030 wird das Verbot auf die Mehrheit der Textilien ausgeweitet, mit Ausnahmen für essenzielle Verwendungszwecke. Das war nur dank einer grossen Mobilisation der Zivilgesellschaft möglich. 


  • Swiss Reuse: Im September 2025 wurde der erste Mehrweg-Verband der Schweiz, Swiss REuse, von mehreren Branchen-Organisationen gegründet. Das Ziel: Mehrweg nicht länger als Nische, sondern als neue Normalität etablieren. Dafür setzt der Verband auf eine starke, branchenübergreifende Zusammenarbeit sowie auf ambitionierte politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen.

Entdecke weitere spannende Initiative und Beispiele: 


Wie sähen Städte aus, in denen Menschen auf dem Weg zur Arbeit frische Früchte pflücken könnten – direkt von öffentlichen Obstbäumen und Gemeinschaftsgärten?



©Andernach
©Andernach

Hier ein paar inspirierende Beispiele, die es heute bereits gibt: 


  • Andernach: Diese deutsche Stadt pflanzt seit 2010 essbare Früchte und Gemüse in öffentlichen Räumen, sodass die Bewohner:innen sie kostenlos ernten können.Die Stadt ist Teil des Edible cities Network, das rund 150 Städte weltweit miteinander verbindet, die sich auf urbane Nachhaltigkeit und den Zugang zu Lebensmitteln konzentrieren. 


  • Acker DE & CH: In der GemüseAckerdemie bauen Kinder und Jugendliche ihr eigenes Gemüse an – direkt im Unterricht. Dabei erleben sie unmittelbar, wie aus einem kleinen Samen ein knackiges Rüebli wird – und wie lecker das schmeckt! Dank begleitender Unterrichtsmaterialien schauen die Schüler*innen zudem über den Ackerrand und erschliessen sich weiterführende Nachhaltigkeitsthemen.

Entdecke weitere spannende Initiative und Beispiele: 



Wie wäre es, wenn Menschen jede Stadt in Europa einfach, kostengünstig und bequem mit dem Zug erreichen könnten?



©Sklorg, Pixabay
©Sklorg, Pixabay

Hier ein paar inspirierende Beispiele, die es heute bereits gibt: 


  • TTR: Temps de trajet responsable: Der TTR – Temps de Trajet Responsable ist ein Konzept der französischen Firma Ubiq, das Mitarbeitende dazu motivieren soll, bei privaten Reisen umweltfreundlichere Verkehrsmittel wie Zug, Bus oder Fahrgemeinschaften statt Flugzeug zu wählen. Wer sich für einen solchen „verantwortungsvollen“ Reiseweg entscheidet, erhält bis zu zwei zusätzliche „semi-off“-Tage pro Jahr. Diese Tage sind keine klassischen Urlaubstage, sondern erlauben eine flexible, reduzierte Arbeitsweise – etwa das Lesen von Studien oder das Beantworten von E-Mails bei eingeschränkter Internetverbindung.


  • Night Train Map: Welche Reiseziele sind mit dem Nachtzug erreichbar? Diese Karte zeigt alle derzeit verkehrenden Nachtzugverbindungen in Europa, basierend auf einer umfassenden Nachtzug-Datenbank. Die Datenbank und die Karte werden regelmässig aktualisiert, um Fahrplanänderungen sowie Ankündigungen neuer Nachtzugverbindungen zu berücksichtigen.



Wie wäre es, wenn Wohnungen nicht nur bezahlbar wären, sondern auch den Bedürfnissen der Bewohner:innen und ihrer Familien sowie den planetaren Grenzen gerecht würden?



©Zukunft.Bahnhof
©Zukunft.Bahnhof

Hier ein paar inspirierende Beispiele, die es heute bereits gibt: 


  • Zukunft.bahnhof steht für eine neue Lebensqualität im Einklang mit Mensch und Natur. Die modellhafte Arealentwicklung macht regeneratives und gemeinschaftliches Leben erfahrbar und inspiriert zu einem enkeltauglichen Miteinander. Als ganzheitlich konzipierte Mischnutzung mit vielfältigen Facetten entsteht ein einzigartiger Wohn- und Experimentierraum, der Angebote aus Kultur, Gastronomie und Beherbergung miteinander verbindet.


  • Sostre Cívic, cooperative housing: Das genossenschaftliche Wohnmodell im Nutzungsrecht ist in Ländern wie Dänemark oder Uruguay weit verbreitet. In Katalonien wird es seit 2004 von verschiedenen Organisationen wie Sostre Cívic gefördert. Dieses alternative Modell des Zugangs zu und Eigentums an Wohnraum zeichnet sich durch zwei grundlegende Merkmale aus, die es von anderen Formen des genossenschaftlichen Wohnens unterscheiden: kollektives Eigentum und das Nutzungsrecht.

Entdecke weitere spannende Initiative und Beispiele: 



Wie wäre es, wenn wir mehr Zeit für unsere Hobbies und unsere Liebsten hätten? 



©iStock
©iStock

Hier ein paar inspirierende Beispiele, die es heute bereits gibt: 


  • 4- Tages Woche in Basel: In Basel wird derzeit ein dreijähriges Pilotprojekt geprüft, das kleinen und mittleren Unternehmen finanzielle Anreize bietet, die Arbeitszeit ihrer Mitarbeitenden zu reduzieren – bei vollem Lohn. Voraussetzung: Mindestens 25 % der Belegschaft arbeitet 10 % weniger. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet und könnte neue Wege für mehr Lebensqualität und gesellschaftliches Engagement eröffnen. Ähnliche Modelle werden auch in Spanien getestet – und die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens gewinnt europaweit an Aufmerksamkeit.


  • Ting Community: Ting baut mit monatlichen Beiträgen ein gemeinsames Vermögen auf, das allen Mitglieder:innen als zeitlich begrenztes Einkommen zur Verfügung steht. Bei Ting können Mitglieder:innen eine Auszeit nehmen, die Veränderung und gesellschaftliche Wirkung erzeugen soll. In dieser Zeit können sich Menschen weiterbilden, engagieren, Eltern werden, etc.  


©Ting Community
©Ting Community

  • Ein bedingungsloses Grundeinkommen (auch international als Universal Basic Income bekannt) ist ein System, bei dem der Staat allen Bürger*innen regelmässig ein Mindesteinkommen auszahlt – unabhängig von Beschäftigungsstatus oder Vermögen. Es schafft mehr Sicherheit und ermöglicht Menschen, ob arm oder reich, mehr Zeit für kreative Tätigkeiten und Aufgaben, die im Alltag oft zu kurz kommen: etwa die Pflege von Angehörigen oder gesellschaftliches Engagement.



Entdecke weitere spannende Initiative und Beispiele: 



Wie wäre es, wenn Eltern mehr Zeit für ihre Kinder hätten – und gleichzeitig weniger Geld für Kita und Betreuung ausgeben müssten?


©Martine Wolhauser
©Martine Wolhauser

Hier ein paar inspirierende Beispiele, die es heute bereits gibt: 


  • Waldkindergarten – Natur im Vordergrund: Der Waldkindergarten, inspiriert von Modellen aus Dänemark und Deutschland, erfreut sich auch in der Schweiz wachsender Beliebtheit. Kinder im Alter von fünf bis sieben Jahren verbringen täglich mehrere Stunden draussen in Wald, Feld und Wiese – bei jedem Wetter und das ganze Jahr über. Dabei erleben sie die Natur mit allen Sinnen, spielen mit Naturmaterialien und entwickeln soziale sowie motorische Fähigkeiten. 


  • Der Pedibus, überall in der Schweiz: Der Pedibus ist ein betreuter „Gehbus“ für Kinder, bei dem sie in Gruppen zu Fuss zur Schule gehen –  begleitet von Eltern oder geschulten Freiwilligen.Täglich sind hunderte von Pedibus-Linien in der ganzen Schweiz unterwegs. Wie bei einer Buslinie gibt es feste Routen, „Haltestellen“ und Abfahrtszeiten. Das Konzept fördert Bewegung, Selbstständigkeit und soziale Interaktion, reduziert den Autoverkehr und stärkt die Sicherheit auf dem Schulweg. 


Entdecke weitere spannende Initiative und Beispiele: 





Bist du neugierig, weitere Projekte und Initiativen einer Ein-Planeten-Gesellschaft in der Schweiz zu entdecken? 

Hier kannst du weiterstöbern: 


Bei der Auflistung dieser spannenden Initiativen geht es nicht darum zu versuchen, die Unentschlossenen zu überzeugen, sondern vielmehr den Menschen, die sich für eine bessere Welt einsetzen neuen Atem einzuhauchen – ihnen in Momenten des Zweifelns ins Gedächtnis zu rufen, dass überall in der Welt immer mehr Menschen versuchen, die Mauern der alten Welt einzureissen und ein Hoffnungsschimmer in einer rauen Welt zu bringen. Denn genau das brauchen wir heute mehr denn je. Danke an all die Macher:innen, die uns mögliche (Aus)wege zeigen! 


Was wünschst du dir, wäre überall die Norm?


Teile sie mit uns und lasst uns diese Welt eine Realität machen! 


 
 
 

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