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  • AutorenbildOne Planet Lab

Effizienz, Konsistenz und Suffizienz: Strategien für eine nachhaltige Entwicklung

Die industrielle Produktion der meisten Güter ist im Laufe der letzten Jahrzehnte effizienter geworden, ebenso die Leistungen, die diese Produkte  erbringen.  So verbrauchen heute beispielsweise die Herstellung und der Betrieb eines Kühlschranks weniger Energie als noch vor einigen Jahrzehnten. Trotz dieser Fortschritte ist es uns Menschen in den letzten Jahrzehnten aus globaler Sicht nicht gelungen, den Ressourcenverbrauch zu reduzieren und innerhalb der planetaren Grenzen zu leben.

Im Gegenteil: Der Verbrauch von Energie und Ressourcen sowie der Ausstoss von kritischen Schadstoffen wie CO2 ist im Einklang mit der wirtschaftlichen Entwicklung immer angestiegen. Um diesem Trend entgegen zu wirken, gibt es verschiedene Ansätze. Dabei unterscheidet man technische Massnahmen (Steigerung von Effizienz und Konsistenz) und Massnahmen auf der Verhaltensebene (Suffizienz). 

Was genau meint Effizienz? 

Man möchte die Effizienz steigern, indem wir Materie und Energie ergiebiger nutzen, also mit weniger Ressourcen mehr produzieren. Zusätzlich zu den ökologischen Vorteilen bringt die Effizienzsteigerung auch aus wirtschaftlicher Sicht  einen  grossen Nutzen, da Kosten eingespart werden können. Diese Kosteneinsparung kann jedoch auch zu einem sogenannten Rebound-Effekt führen: Die höhere Effizienz wird durch zugleich erhöhte Produktion bzw. erhöhten Konsum ausgeglichen. Am Beispiel des Kühlschranks hiesse das: Leute kaufen zwar heute einen Kühlschrank, der weniger Energie verbraucht, dafür aber grösser ist. Dadurch wird der Effzienzeffekt zunichte gemacht. Daher erzielt die Effizienzstrategie nur Wirkung, wenn sie mit den beiden weiteren Strategien kombiniert wird.

Was wird unter der Konsistenz verstanden?

Die Konsistenz zielt auf einen Wandel in der Produktion ab. So sollen nur noch Ressourcen und Technologien zum Einsatz kommen, welche die Leistungen der Ökosysteme nutzen, ohne diese zu beeinträchtigen oder gar zu zerstören.  Diese Art der Produktion soll sich daher im Einklang mit der Natur befinden. Unter Konsistenz würde beispielsweise die Nutzung von erneuerbarer statt fossiler Energie in der Produktion von Gütern oder die Umstellung von konventioneller auf biologische Landwirtschaft fallen. Da mit der Konsistenz eine grundlegende Änderung im System miteinhergeht, wird dem Konsistenz-Ansatz ein grosses Potential zugeschrieben.  

Effizienz, Konsistenz, Suffizienz

Worum handelt es sich bei der Suffizienz?

Bei der Suffizienz geht es um Massnahmen,die eine Verhaltensänderung der Menschen bedingen. Die zentrale Frage lautet: Wie viele Dinge brauchen wir, um ein gutes Leben führen zu können? Gerade in weit entwickelten Ländern soll nicht im Übermass konsumiert werden, sondern nur so viel, wie die Umwelt zu tragen vermag.  Gegenstände nutzen statt besitzen ist beispielsweise ein Aspekt der Suffizienz – Autos, Rasenmäher oder Skier. Sharing-Konzepte, Tausch-Events oder Repair-Werkstätten  setzen genau dort an. Das Potential der Umweltwirkung  von Suffizienzmassnahmen ist hoch. Die Umsetzung ist jedoch herausfordernd, da eine grundlegende Verhaltensänderung der Menschen notwendig ist. 


Unsere Ansätze Avoid, Reduce, Reuse, Recycle und Rethink fassen nochmal die wichtigsten Punkte zu nachhaltige Verhaltensänderungen und einem geringeren ökologischen Fussabdruck zusammen.


Vertiefende Quellen zu Effizienz, Konsistenz und Suffizienz findest du nachstehend:


🎥 Videos

📃 Artikel, Studien und Literatur

🎧 Podcasts


📃 Das Inputpaper Effizienz, Konsistenz, Suffizienz geht näher auf die drei Begriffe ein


📃 Das Factsheet  Job and Climate Impacts from Energy Efficiency Investments zu Arbeitsmarkt- und Klimaauswirkungen von Investitionen in die Energieeffizienz 


📃 Der Forschungsbericht Analyse von freiwilligen Angeboten und Initiativen mit Bezug zu suffizientem Verhalten nimmt freiwilligen Angebote und Initiativen mit Bezug zu suffizientem Verhalten genauer unter die Lupe

📃 Der ArtikelWeniger Material, mehr Sinn, befasst sich damit, wie der Konsum suffizienter gestaltet werden kann 


📃 Das Workingpaper Analysis associated with the Roadmap to a Resource Efficient Europe Part I  behandelt die Europäische Agenda zur Ressourceneffizienz und beleuchtet das Thema Ressourceneffizienz aus verschiedenen Blickwinkeln (Politik, Business, Wissenschaft)  

📃 Die Studie Transforming Business Models: Towards a Sufficiency-based Circular Economy geht der Frage nach, wie Geschäftsmodelle suffizient gestaltet werden können

📃 Der Artikel Die Bedeutung der Effizienz für Nachhaltigkeit – Chancen und Grenzen beleuchtet das Potential der Effizienz in der Nachhaltigkeit

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