«Der beste Abfall ist der Abfall, den man nicht produziert»
Die erste abfallfreie Stadt der Schweiz werden?
Genau diese Herausforderung, haben die Einwohner der Stadt Carouge als nächsten Schritt für die Umsetzung der Agenda 21 gewählt. Die Umwelt zu erhalten, lokale Unternehmen zu unterstützen und soziale Bindungen zu schaffen – was könnte als Lebensweise nachhaltiger sein? Die Genfer Kleinstadt hat sich zum Ziel gesetzt, ihren Abfall innerhalb von drei Jahren um 30 Prozent zu reduzieren. Das Projekt «Zero Waste City» wurde 2018 in Carouge von ZeroWaste Switzerland in Angriff genommen und gleich dort umgesetzt. Der gemeinnützige Verein hat zur Aufgabe Einzelpersonen, Unternehmen, lokale Behörden, Schulen – kurzum alle – bei der Reduzierung ihres Abfalls zu unterstützen.
Wie genau funktioniert der Zero Waste Ansatz?
Wer sich für Zero Waste interessiert und vielleicht sogar selber damit loslegen möchte, kann sich vielerorts informieren: Zahlreiche Workshops, Konferenzen, Kaffeedemos, Coachings, praktische Leitfäden usw. werden das ganze Jahr über angeboten. Darüber hinaus entstehen Artikel, Plakatkampagnen, eine Website sowie Profile in sozialen Netzwerken, die das Projekt breiter bekannt machen.
Welche Ergebnisse gibt es bereits?
Allein im Jahr 2019 nahmen 3800 Menschen an 237 Veranstaltungen teil. Diverse Schulen, zahlreiche Unternehmen, Restaurants, Firmen, Verbände und die öffentliche Verwaltung haben aktiv Interesse am Zero Waste Konzept gezeigt. Akteure, die sich dem Ansatz verpflichtet haben, konnten ihren Abfall um 30 bis 90 Prozent reduzieren. Auch über die Schweizer Grenze hinaus wurden dank der Medienberichterstattung viele Menschen auf die Initiative Zero Waste aufmerksam.
Was steckt genau im Zero Waste Konzept drin?
Das Konzept geht über seine Theorie hinaus. Denn wer Zero Waste erreichen will, ändert dabei auch seine Lebensweise. Das beginnt mit dem Recycling von Abfällen, reicht aber viel weiter: Wir versuchen sicherzustellen, dass Abfall gar nicht erst entsteht. Global gesehen geht es darum, die natürlichen Ressourcen zu erhalten und den ökologischen Fussabdruck zu verringern.
Wie gehen wir konkret vor?
Das beginnt ganz einfach mit dem täglichen Umsetzen konkreter Kleinigkeiten. Beispielsweise: Lokal, unverpackt und saisonal einkaufen, eine eigene Flasche für Hahnenwasser mitnehmen, generell Mehrwegprodukte verwenden oder Dinge mit Essig und Bikarbonat reinigen. Die Strategie umfasst Entsorgen, Reduzieren, Wiederverwenden, Reparieren, Teilen, Recyceln, Kompostieren. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt und es gibt keine Zeitvorgaben, man bestimmt sein eigenes Tempo und seinen eigenen Kurs für kreative Lösungswege. So beginnt man, Schritt für Schritt, einen neuen Lebensstil zu gestalten.
Mehr Infos dazu finden und selbst loslegen?
Wer einen Beitrag leisten möchte, ist herzlich willkommen mit Zero Waste gemeinsam Veranstaltungen auf die Beine zu stellen und mehr Menschen für diesen Lebensstil zu begeistern.
Weitere Informationen online unter: carougezerodechet.ch
und bei ZeroWaste Switzerland: zerowasteswitzerland.ch.
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