top of page
  • AutorenbildRiccarda Schmid

Gemeinwohl-Ökonomie Schweiz: «Ein neues Wirtschaftsmodell ist möglich»

Eine Wirtschaft, die weg vom Fokus auf Profit kommt und das Wohl von Mensch und Umwelt in den Vordergrund stellt – dafür setzt sich die Gemeinwohl-Ökonomie Bewegung ein. Die Bewegung ist 2010 ins Leben gerufen worden und hat sich inzwischen in 35 Länder ausgebreitet. Seit 2013 ist sie mit dem Verein zur Förderung der Gemeinwohl-Ökonomie in der Schweiz auch hier präsent.


Dana von Gemeinwohl-Ökonomie Schweiz hat uns erklärt, was Gemeinwohl-Ökonomie ist und wie sie sich in der Schweiz dafür einsetzen.


Gruppenfoto von Gemeinwohl Ökonomie Schweiz draussen im Grünen

Dana, was ist Gemeinwohl-Ökonomie? Und was macht ihr als Gemeinwohl-Ökonomie Schweiz?


Die Gemeinwohl-Ökonomie hat zwei Bedeutungen: Zum einen ist es ein zukunftsfähiges Wirtschaftsmodell, bei dem die Wirtschaft dem Gemeinwohl dient und nicht der reinen Geldvermehrung. Zum anderen ist es unsere Bewegung, die sich mit verschiedenen Angeboten in 35 Ländern aktiv für eine Transformation der Wirtschaft einsetzt.

In der Schweiz haben wir diverse Angebote für die unterschiedlichsten Zielgruppen, um die Grundidee des Wirtschaftsmodells bekannter zu machen und dieses Schritt für Schritt in die Praxis zu adaptieren. Das geschieht auf der Ebene der Privatpersonen bspw. über die Kurse von Gemeinwohl-Leben, welche interessierte Menschen verschiedenen Alters freudvoll vom Reden ins Tun bringen. Unternehmen unterstützen wir auf dem ganzen Transformationsprozess in Richtung Nachhaltigkeit bis zur Erstellung eines fundierten Nachhaltigkeitsberichts.


Wie hängen die Gemeinwohl- und die ressourcenleichte Wirtschaft zusammen?


Ein Wirtschaftssystem, das dem Gemeinwohl dient, muss auch ressourcenleicht sein. Wie sonst können wir unsere Lebensgrundlage bewahren. Wir glauben, dass unsere Werte sich gegenseitig begünstigen, wenn sie im gesamten System wirksam werden, was im Resultat dann die Ressourcen schont und der Ökologie zugutekommt.


Workshop Teilnehmer:innen in der Diskussion
Foto: Dirk Wetzel

Mit welchen Herausforderungen seid ihr regelmässig konfrontiert? Und wie geht ihr diese Herausforderungen an?


Für unsere nicht unbescheidene Vision, das Wirtschaftssystem zu verändern, engagieren wir uns an verschiedenen Hebeln. Wir merken immer wieder, dass unsere Grundidee interessierten Menschen und möglichen Partnern einleuchtet und gefällt. Es fällt dann aber teilweise schwer, dass sich diese bei uns orientieren und nach ihren Bedürfnissen engagieren können.

Mit einem gerade startenden Organisationsentwicklungsprozess wollen wir uns unter anderem klarer fokussieren und positionieren und unsere Aktivitäten einfacher nachvollziehbarer darstellen.


Wie definiert ihr Erfolg? Und welche Erfolge konntet ihr bereits feiern?


Unser Verein feiert dieses Jahr das 10 -jährige Bestehen und ist aktiver denn je. Das allein ist für uns ein Erfolg und Grund zum Feiern. Erfolg ist für uns immer, wenn sich das Gemeinwohl erhöht und die Vision ein bisschen mehr ankommt, z.B. bei den rund 30 Gemeinwohl-Bilanzierten Unternehmen in der Schweiz oder an einer Veranstaltung, welche unsere Idee unter die Menschen und diese zum Nachdenken bringt.

Was sind eure Ziele und Visionen für die Zukunft?


Wir wollen, dass die Gemeinwohl-Ökonomie bei den Menschen in der Schweiz als konkrete Alternative ankommt. Unternehmen sollen sich bilanzieren lassen, wodurch Konsumierenden eine Entscheidungshilfe beim Konsum von gemeinwohl-orientierten Produkten geboten wird. Auch der Staat soll seinen Teil zum Gelingen beitragen. Dafür ebenen wir den Weg in kleineren Schritten und erreichen täglich immer mehr Menschen, die sich für eine andere Wirtschaft und Gesellschaft aussprechen.


Workshop Teilnehmende haben Spass an der Diskusison

Kannst du zum Schluss eine lustige Anekdote aus deiner Zeit bei Gemeinwohl-Ökonomie Schweiz mit uns teilen?


Phu… Ich habe monatlich ein Meeting mit unserer internationalen Kommunikationsabteilung, welches auf Englisch stattfindet. Ich mache dieses Meeting nun schon seit ca. einem Jahr. In einem der letzten Meetings begrüsste mich ein Kollege, geboren in Kalifornien, meiner Meinung nach wohnhaft ausserhalb des DACH-Raums auf Deutsch. Das liess mich ganz schön verdattert aussehen. Als ich meine Verblüffung äusserte, konterte eine andere Kollegin, wohnhaft in Grossbritannien mit entsprechend einwandfreiem Englisch, "Da staunst du". Ich muss ziemlich irritiert ausgesehen haben und war die folgenden 60 Minuten entsprechend verwirrt. 😉


Mehr zu Gemeinwohl-Ökonomie Schweiz erfährst du auf der Webseite und in diesem Video:


bottom of page