Das Ziel von KUORI ist es, ein flexibles, biobasiertes und biologisch abbaubares Material für Schuhsohlen zu entwickeln. Das geschieht mit Hilfe von organischen Abfallprodukten wie Bananenschalen oder Nussschalen. Nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip treiben sie den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft voran, um von konventionellen, linearen Methoden zu langfristigen, nachhaltigen Lösungen überzugehen.
KUORI hat eine Schuhsohle entwickelt, deren Mikroplastikabrieb sich in der Natur schadstofffrei zersetzt und dennoch die gleichen Eigenschaften wie herkömmliche Gummimaterialien aufweist.
Wir haben mit Thibaut von KUORI gesprochen.
Wer seid ihr?
Thibaut: Wir sind ein junges Cleantech StartUp welches das Ziel hat, den Status Quo der Kunststoffindustrie zu revolutionieren und in eine Zirkulare nachhaltige Zukunft zu gehen. Unser Team vereint viel Knowhow aus den Bereichen der Forschung und Wissenschaft, dem Design und der Wirtschaft.
Was macht KUORI?
KUORI entwickelt und vertreibet nachhaltige, neuartige Materialien, die mithilfe von Lebensmittelabfällen wie Bananen- oder Nussschalen hergestellt werden.
Im Sinne der Kreislaufwirtschaft sollen KUORI- Materialien sowohl elastisch, biologischen Ursprungs, als auch biologisch abbaubar sein. Ihre erste Anwendung finden sie bei Schuhsohlen, wobei sie den Schädlichen Abrieb von Mikroplastik in Böden und Gewässern vermeiden.
Wie seid ihr auf die Idee gekommen einen biologisch basierten und biologisch abbaubaren alternativ Kunststoff zu machen?
Das Projekt entstand während Sahras Bachelorstudium. Als es darum ging, ein neues Material zu entwickeln, schaute sie in ihren Abfall und entdeckte die Bananenschale. Dabei hat sie sich gefragt, warum man einen Drittel der Banane einfach so wegwirft und ob man diesen nicht weiterverwenden könnte.
Was möchtet ihr mit KUORI erreichen?
Thibaut: Als ersten «use case» sprechen wir unseren buchstäblichen «ökologischen» Fußabdruck an: Beim Gehen reiben wir große Mengen Mikroplastik ab, die in die Natur gelangen. Deshalb entwickeln wir eine Schuhsohle, die unsere Umwelt nicht belastet. So können wir eine Geschichte erzählen, für mehr Bewusstsein bei den Konsument:innen sorgen und bespielen gleichzeitig einen wachsenden Markt.
Unser langfristiges Ziel ist, das KUORI Material bei unterschiedlichsten Produkten anzuwenden und auf dem gesamten Gummimaterialien Markt zu konkurrenzieren, um einen möglichst grossen Impact zu erzielen. So zum Beispiel für Sportgeräte, aber auch für Alltagsgegenstände wie Uhrenarmbänder oder Plastikspielzeug.
Wie definiert ihr Erfolg für euch?
Erfolg ist für uns, wenn wir merken, dass wir das Verhalten der Industrie und der Endkonsument:innen langfristig verändern können und unseren Konsum in eine Zirkulare Richtung bewegen. Wir können nicht wie bisher weiterfahren und Produkte so entwickeln, dass überall Abfall produziert wird, sondern müssen schauen, dass eine ganzheitliche Lösung gefunden wird. Deshalb ist unser Ziel das KUORI Material möglichst in vielen Bereichen zu etablieren und Partnerfirmen an Bord zu holen, welche Veränderung vorantreiben wollen.
Welche Pläne und Visionen bestehen?
Wenn wir Produkte so entwickeln und gestalten, dass sie am Ende ihres Gebrauchs wieder in die Natur zurückgeführt werden können, dann benötigen wir in Zukunft keine Abfalltonnen mehr, sondern bringen unsere Produkte in die Biogasanlage, wo daraus wieder Energie und Erde entsteht.
Was war das Lustigste was euch während dem Aufbau eures Konzeptes bzw. Eines Arbeitstages passierts ist?
Wir erhalten regelmässig von Privatpersonen das Angebot, dass sie ihre Bananenschalen sammeln und uns vorbeibringen. Dies ist sehr lieb gemeint, aber so würden wir niemals zu genügend Schalen kommen. Deshalb arbeiten wir direkt mit der Lebensmittelindustrie zusammen und beziehen die Schalen zum Beispiel von dem Verein mehralszwei der Migros.
Weitere Infos zu KUORI findest du hier: https://www.kuori.ch/about
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